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Kein Klüngel

(jph) Diese Geschichte steht hier nur noch zu dokumentationszwecken. Was es mit Peer Schader und dem Bildblog auf sich hat, steht hier:

Wenn Tobias Kaufmann im Kölner Stadt-Anzeiger über das Urteil in der Sache Hecht-Galinski / Broder schreibt, stellt die Medienpolizei gern mal ganz locker fest, dass es sich um ein grobes journalistisches Foul handelt, da Henryk M. Broder und Kaufmann ja beide der Achse des Guten angehören. Gut, man kann das nach dem Durchzählen der Erbsen so sehen. Kollege Kaufmann hat sich denn auch etwas zerknirscht gezeigt und die Ermittlungsergebnisse des Kommissars sogar unter seinen Text gestellt. Der hatte gefordert, dass der Leser doch erfahren müsse, dass es eine Beziehung zwischen Kaufmann und Broder gebe.

Wenn Jan-Philipp auf SpOn über den B-Arbeiter schreibt, stellt eine weitere Filiale der Medienpolizei natürlich auch Vetternwirtschaft zum Quadrat fest – ohne nachzufragen. Der Begründungszusammenhang, den der Generalissimus vorgegeben hat, steht ja - weil vom Generalissimus verkündet - unwiderleglich im Raum. Kein Filialleiter würde wagen, das anzuzweifeln! Schwupp, erhebt sich ein Tabu: Kaum war mal einer – hier JP  – als Gastautor auf der Achse unterwegs, gilt für ihn der eherne Grundsatz, um Achsenmitglieder und Sympathisanten der Truppe publizistisch einen Bogen machen zu müssen. Weil ansonsten klarerweise echte Vetternwirtschaft vorliegt. Logisch? Die ganze Geschichte hier.

Diese Logik schärft natürlich auch unseren Geist. Uns fiel auf: Da hat doch Peer Schader gerade in der Frankfurter Allgemeinen eine Eloge auf Charlotte Roche verfasst. Da heißt es dann zum Beispiel, dass ihre neue Reportagereihe „Charlotte Roche unter…“  „lustig und lehrreich“ sei, da Roche „sich nicht in den Vordergrund drängelt“. „Und so viel sympathische Unbeschwertheit könnte das Fernsehen öfter vertragen.“ Der Feuilletonchef der Frankfurter Rundschau, Arno Widmann, schlägt ganz andere Töne an. “Hochtourige Aufgeregtheit” attestiert er und “Charlotte Roches harmlos doof ist zum Gähnen langweilig”. 

Nun können ja zwei Kritiker zu ganz unterschiedlichen Urteilen kommen. Müsste Schader im Interesse der sensiblen Beziehungsoffenlegungsansprüche der Medienpolizei aber nicht erwähnen, wie es um ihn und Roche beziehungstechnisch steht? Schader ist einer der Autoren des Bildblog, Roche wiederum eines der wichtigsten prominenten Testimonials von Bildblog neben Christoph Maria Herbst und Anke Engelke. Ihr Auftritt bei Harald Schmidt mit Shirt samt Bildblog-Aufnäher machte den Laden erst so richtig bekannt und beförderte d e n deutschen Pyjamaheddin überhaupt erst in den Generalstand. Und Roche lässt sich auch gern für weitere PR-Aktionen der Bildblogger einspannen.

Fragt sich nur, warum keiner der üblichen Verdächtigen nach Schaders Huldigung das in solchen Fällen obligatorische Gemotze beginnt? Fast könnte man meinen, dass die Medienpolizei guten Klüngel und bösen Klüngel unterscheidet. 

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